Israel

Ein besonderes Verhältnis verbindet uns mit den Menschen in Israel.
Nicht nur weil in diesem wunderschönen Land die Geschichte der Fa. iLANOT ihren Ursprung hat. Israel und Deutschland, Juden und Deutsche – eine lange, einst erfolgreiche, dann beladene Geschichte
.
Im Jahr 2013 hat uns der Aufruf, dass jüdische Familien letztmalig ihre Ansprüche auf sog. Entschädigungszahlungen per Antrag stellen dürfen, gefunden und wir dadurch unsere Berufung.

Doch so wie wir und unser Land haben auch Israel und seine Bewohner das Recht, losgelöst vom Holocaust betrachtet, bereist und besonders vor dem Hintergrund der Geschichte verstanden zu werden.
Wenn Sie Gegensätze mögen
, wenn Sie unterschiedliche Sprachen und Dialekte, nahöstliche Gerichte wie Falaffel und Humus und am nächsten Tag polnische Küche oder einen äthiopischen Reistopf genießen möchten, dann sind Sie im Land zwischen Tel Aviv und dem Jordan, zwischen den Golanhöhen und dem Roten Meer genau richtig.
Oder wie wäre es mit einem ökumenischen Gottesdienst zu Weihnachten im verschneiten Jerusalem und anderntags mit einem erfrischenden Bad im Mittelmeer. Sie können sich aber auch für eine Nacht in einem Beduinenzelt oder für eine fast alpine Klettertour auf den Gipfel des 2812 Meter hohen Hermon entscheiden, den sich Israel mit dem Libanon und Syrien teilt. So klein dieses Land, so groß und vielfältig die Möglichkeiten.
Land. Leute. Landschaft.
In Israel gibt es nichts, was es nicht gibt.

Die große Frage nach der Schuld

Wenn Sie diese Zeilen lesen, werden Sie – wie auch die beiden Gründerinnnen von iLANOT – nicht als erwachsene Person während des NS-Regimes gelebt haben. Und dennoch begleitet viele Deutsche bis heute ein drückendes Gefühl der Schuld.
Kein Israeli und kein Jude wird Sie damit konfrontieren. Denn die sog. Kollektivschuld ist keine Erfindung der Juden – so wie auch Auschwitz keine pädagogische Lehranstalt war.
Fragen Sie sich ganz einfach selbst, was Sie von einem Besucher in Ihrem Land erwarten würden, dessen Vorfahren Ihren Familienmitgliedern das Leben genommen hätten?
Ohne vorgreifen zu wollen: sicherlich eine Haltung zu den Geschehnissen, Respekt gegenüber dem erlittenen Leid und Interesse. Schlichtes, ehrliches Interesse.

Erbenermittlung. Gerechtigkeit. Leidenschaft.

Diese drei Überbegriffe haben wir (Christiane Kehrel und Beate Nowack) während unserer Arbeit in Israel mit Leben befüllt. Familien und deren Stammbäume, Vorfahren, die Opfer selbst und deren Kinder aus Leipzig, aus Chemnitz und vielen anderen Städten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR recherchiert, ermittelt und gesucht. Hier hat es sich um ehemalige jüdische Hausbesitzer gehandelt, denen die Nazis genau diese genommen hatten.
Arisierung
nannte man das zwischen 1933 und 1945.

Wir haben die Auschwitzüberlebende Sara H. in Haifa getroffen wie auch in New York die Tochter eines deutschen Physiknobelpreisträgers. In Buenos Aires einen Mann mit großer Skepsis, dafür in Paris alle Enkel und Enkelinnen eines Händlerehepaares aus Prag, das in den 20er Jahren in Leipzig sein Zuhause gefunden hatte. Töchter und Söhne, Nichten und Enkel von Opfern, von Geflüchteten und auch von Menschen, die die Torturen nicht überlebt haben.

Von all diesen Menschen sind wir freundlich, respektvoll und mit Würde empfangen worden. Wir sind mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen, einem liebevoll gedeckten Tisch und gelesenen deutschen Tageszeitungen oder Goethe und Schiller im Bücherregal überrascht worden.

Unsere Besuche führten uns – neben anderen Auslandsreisen – durch das ganze kleine Land Israel. In den Kibbuz im Negev ebenso wie in das Wohnzimmer eines ehemaligen Richters am Obersten Gericht in Jerusalem.

Wir sind dieser Arbeit und diesen Menschen mit viel Demut begegnet. In diesem Bewusstsein führen wir die Firma iLANOT auch in Deutschland weiter. Denn jeder Erbe hat ein Recht.

Gerne können Sie in unserem Blog noch weitere Berichte und Artikel aus dieser Zeit lesen. Sollten Sie nach Familien oder Verwandten in Israel suchen, möchten Sie Ihre jüdische Familiengeschichte in Deutschland recherchieren wollen oder haben Sie eine offene Nachlassangelegenheit, die nach Israel führt – kontaktieren Sie uns.

Gedenkstätte Berlin Grunedorf. Drei Rosen liegen auf dem Boden. Auf dem Stil der Rosen liegt ein Stein.